Bahncard 100 – Tag 22

Heute habe ich den ganzen Tag lang Spass – ich arbeite.

Die meisten halten Arbeit für etwas negatives, aber das ist doch Blödsinn. Wir verbringen so viel Zeit im Leben mit und auf unserer Arbeit, das soll und muss doch einfach Spass machen.

Spiele entwickeln macht mir Spass. Und es macht mir Spass, mein Wissen darüber weiterzugeben. Und das mache ich heute. Die Jungs und Mädels hier in Stuttgart von Lightword-Productions (new tab) haben ein geiles Projekt, aber wenig Erfahrung, wie man ein Spiel professionalisiert … und genau da komme ich ins Spiel (pun intended). Darüber werde ich euch mehr berichten in anderen Post.

Jetzt aber ist die Arbeit getan. Auf dem Bahnhof in Suttgart hole ich mir etwas zu essen. Und gehe jetzt kurz in die DB Lounge, weil mein Zug neun Minuten Verspätung hat. Ich bin nur kurz da und auf dem Bahnsteig fährt gerade mein Zug ein. Heute ist das ein Doppel-ICE. Es sind also zwei Zugteile. Ich steige in den hinteren ein.

Stuttgart ist ein Sackbahnhof. Das soll sich zwar nach Abschluss Stuttgart21 (wikipedia in new tab) ändern, aber das wird noch ein Weilchen dauern. Ein Fahrgast erzählt mir das wohl noch bis 2025 gebaut wird. Jedenfalls sitze ich jetzt am Anfang des Zuges und nicht am Ende.

Ich sitze im ICE 512. Mir fällt auf, das es heute ziemlich warm hier drinnen ist. Zum Glück fahre ich nur nach Mannheim und steige dort um. Tatsächlich kommen zwei Zugbegleiterinnen vorbei und bitten uns das Abteil zu verlassen. Viele der Fahrgäste wollen aber in Mannheim raus, also wird der Zug nur zum Teil geräumt.

Wir steigen aus und hinter uns wird sofort das Abteil gesperrt. Die Klimaanlage ist ausgefallen. Wenigstens habe ich nur noch sechs Minuten Verspätung. Das sieht doch gut aus.

Der Empfang der DB-Lounge in Mannheim

Ich mache Zwischenhalt in Mannheim in der DB Lounge, denn mein Anschlusszug hat ne kleine Verspätung. Tja, da war es dann wohl egal, dass der ICE aus Stuttgart drei Minuten aufgeholt hat. Jetzt sitze ich hier. Die Lounge ist nicht super klimatisiert, aber draußen sind es gefühlt 500°C. Also freu ich mich auch über 24°C. Ich setze mich und genieß den Ausblick. So toll ist er hier jedoch nicht. Es gibt schönere Lounges, aber von oben auf die anderen schauen, ist trotzdem toll.

Heute funktioniert nur einer der beiden Vollautomaten. Aber die Kaltgetränke reichen mir heute auch vollkommen aus. Das ist fantastisch und zaubert mir ein Lächeln aufs Gesicht. Ich esse ein Brötchen, nehme dazu eine Suppe und etwas Kühles. Soweit passt alles. Draußen auf der Tafel allerdings steht ca. 60 Minuten Verspätung. Im Zug von eben hieß es 78 Minuten.

Mannheim … das weckt Erinnerung an Heidelberg. Und in Heidelberg da sind meine Kids geboren und mein Bruder wohnt da auch.

Ein älterer Herr setzt sich neben mich und es stellt sich heraus, dass er im gleichen Zug saß wie ich und auch in den gleichen Zug will wie ich. In Hannover möchte er raus, aber es fahren dann keine Züge mehr. Ich gebe ihm den Tipp zur DB Info zu gehen und nach einem Taxi zu fragen. Das hatte ich in Hamburg schon mehrmals erlebt. Das war ziemlich gut, denn mich hatte das Taxi bis vor die Haustür gebracht. So musste ich damals nicht die Koffer vom Bahnhof zu Haltestelle und nach hause schleppen. Das war sehr bequem und im Endeffekt genauso schnell wie mit den Öffentlichen Verkehrsmitteln.

Noch ahne ich nicht, wie sehr ich meinem eigenen Rat noch Folge leisten werde. Ihr merkt schon, diese Zeilen schreibe ich nach meiner Reise.

Der Mann erzählt von sich und ich lerne, dass er Anwalt ist, der sich auf Bausubstanzmangel spezialisiert ist und somit in ganz Deutschland gefragt ist. Er reist auch sehr viel. In seinem Fachgebiet, meint er, kenne er sich so gut aus, dass er so manchen Trick von Spezialisten sofort durchschauen kann. Ein sehr netter Mann, etwas älter, schon im Rentenalter. Aber er macht seinen Job immer noch.

Komisch, hatte ich das heute nicht als Aufhänger meines Blogs gehabt. Ich glaube, unser Gehirn kann ziemlich gut Fokussieren und Zusammenhänge herstellen.

Die DB Lounge schließt, wir werden nach draußen gekehrt grins. Es ist 21:30 Uhr und ich bin froh, dass die Lounge so lange auf hatte. Es ist noch knapp eine viertel Stunde, bis unser Zug kommt. Das tut er dann auch und wir steigen ein. Der Mann geht Richtung 1. Klasse. Meine BC100 ist nur für die zweite.

Wir fahren eine Weile bis der Zug zum Halten kommt. Es dauert und dauert. Über die Ansage wird uns mitgeteilt, dass es ein Stellwerkausfall gibt. Wir warten 50 Minuten in Stockstadt am Rhein (google maps in new tab) bis es weiter geht. In Frankfurt haben wir dann 112 Minuten Verspätung. Der Zugbleiter kommt vorbei und teilt uns ein Fahrgastrechteformular aus.

Eine lange Fahrt bis jetzt. Aber noch schlimmer haben es die Leute aus Fulda, die jetzt auch noch in unseren Zug steigen. Ihr Zug fällt gerade in Fulda aus. Der ICE neben uns hat eine Triebwerksschaden teilen die zusteigenden Gäste mit. Nun ja, wenigstens ist man nicht mehr allein im Zug. … Ganz und gar nicht, denn jetzt wird’s kuschelig warm.

Heute am nächsten Tag, also Day 23 meiner BC100, bin ich 3:30 Uhr in Hamburg angekommen. Viel zu spät, viel zu Müde. Ich gebe zu, jetzt ist es schwierig noch fit und fröhlich zu bleiben.

Ihr errinnert euch noch an die Zeilen von oben? Ich stehe mit etwas 20 anderen Fahrgästen am Hauptbahnhof an der DB Info und wir alle bekommen demnächst ein Taxi. Demnächst heißt in meinem Fall eine dreiviertel Stunde. Wir sind vier Leute die alle in die gleiche Richtung müssen. Als das Taxi kommt habe ich keine Lust mir etwas ins Diktiergerät zu sprechen.

Ich komme aber endlich an und mache Schluss für heute.

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